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AutorenbildHelmuth Lauscher

Abschiede

Leben im Wohnmobil heißt auch, ein Leben stets neuer Abschiede zu führen.


Da sind die kleinen ganz Alltäglichen, die man bei Wechsel von Standort „Irgendwo 1“ zum Standort „Irgendwo 2“ erlebt. Bei den etwas Größeren, aber immer noch überwiegend Alltäglichen verabschiedet man sich von einem Ort, an dem es vielleicht schöner und interessanter war, vielleicht waren es auch nur das gute Wetter oder einige besondere Momente, die den Eindruck der dort verbrachten Tage prägen. Trotzdem muss man oder will man aus individuellen Gründen eventuell weiter und findet das auch nicht weiter tragisch.


MANgo, das Wohnmobil bei Nacht

Und dann sind da die „richtigen“ Abschiede: Von einem Ort, der einem über mehr als ein paar Tage, wenn nicht Wochen ans Herz gewachsen ist und insbesondere von den Menschen, die sich mit diesem Ort verbinden.

So geht es mir gerade: Mir steht ein Abschied für längere Zeit bevor, von einem Ort, an dem ich immer wieder gern bin und wo ich seit der Rückkehr von meiner Sommerreise 2022 viel Zeit verbracht habe. Dieser Abschied wird wohl etwas ausgeprägter als sonst mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Statten gehen.

Das Letztere sieht in Gedanken das frühmorgendlich aufleuchtende Küchenlicht in wenigen Metern Entfernung, wenn das geschäftige Leben einer jungen Familie erwacht, ein Winken und die Überzeugung, dass die Welt heute in Ordnung ist, zumindest mal für den Anfang des Tages. Aber es ist nicht nur das. Es sind auch die lustigen, die vertrauten und die nachdenklichen gemeinsamen Momente, das Gefühl, immer willkommen zu sein, gemeinsame Unternehmungen, meine Lieblings-Hundeomi mit ihrem umwerfenden Lächeln, all das zusammen ist mir sehr gründlich ans Herz gewachsen und ein besonders guter Grund, immer wieder her zu kommen.

Und dann ist da das lachende Auge: Der Grund meines bevorstehenden Abschieds ist eine Reise in den Süden, in wärmere Gefilde. Ich verlasse Deutschland noch in dieser Woche und fahre in einem Rutsch durch die Schweiz nach Italien. Dort aber nur bis nach Genua, wo ich am Samstag, den 21.01.23 mit MANgo eine Fähre „entere“, die ich nach 51 Stunden – Poseidon sei mir gnädig – im marokkanischen Hafen Tanger Med wieder verlasse.

Alles, was dann weiter passiert, steht in keiner Agenda und unterliegt keinem festgeschriebenen Ablauf, das ist meine große Freiheit und die aller anderen in der gleichen Lebenssituation: Meine Richtung heißt auch innerhalb von Marokko erst einmal grob Süden, voraussichtlich am Meer entlang, alles andere ergibt sich, von Tag zu Tag und von Woche zu Woche, mein Google-Maps ist schon wieder voller Da-will-ich-hin-Herzchen.


Auf alle Fälle freue ich mich auf viele und hoffentlich interessante neue Eindrücke und darauf, euch davon in Wort und Bild berichten zu können.


Bis bald 🤗



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