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AutorenbildHelmuth Lauscher

Bretagne + ein erster Krampouzhenn

Habt ihr schon mal einen „Krampouzhenn“ gegessen?

Ich glaube schon, eigentlich bin ich mir sogar sicher: Krampouzhenn ist das bretonische Wort für einen Crepe oder Pfannkuchen 😊 Die Bretonen pflegen ihr keltisches Spracherbe sehr sorgsam, ähnlich wie die Menschen in Wales, Irland, Schottland oder Teilen Englands. Hier in der Bretagne ist deshalb eigentlich alles zweisprachig, von manchen Speisekarten bis hin zu den Ortsschildern, eine faszinierende Eigenheit dieser Region, aber beileibe nicht die Einzige.

Mein Weg führte mich deshalb vom Asterix-Städtchen Erquy quer über die bretonische Halbinsel und durch das Departement Finistére in den äußersten Südwesten auf das Cap Sizun.


Am Pointe de Brézellec, auf dem Cap Sizun

Mein Navigationssystem hat – auf Landstraßen programmiert – die Eigenheit, Straßen mit einer gefühlten Breite von 1,80m auszuwählen (mein MAN ist 2,55m breit), um mich an Stellen zu bringen, die man sonst nur mit dem Moped anfährt, an Gegenverkehr gar nicht zu denken.. Man kommt so am Ende zwar wirklich an spannende Orte, wenn man hinkommt, aber das Fahren selbst ist mitunter auch ganz schön spannend. Die Route von Erquy aus an einen kleinen See im Landesinneren kostete mich durch einen übersehenen Ast auf diese Weise eine lange Schramme rechts am Kofferaufbau und ich kann vermutlich froh sein, dass mein rechtes Wohnzimmerfenster noch drin ist. Aber was soll´s, shit happens, macht trotzdem Spaß.

Zuguterletzt erreichte ich dann auch ohne weiteren Schaden an Mensch und Maschine das Cap Sizun und dort den Küstenabschnitt, den ich mir vorab wie so vieles andere auf Maps ausgeguckt hatte: Den „Pointe de Brézellec“, einen freien Platz direkt an der Steilküste, „ Lands end“ sozusagen, wo der Atlantik als keltische See im Nordwesten in den Golf von Biskaya im Süden übergeht. Dort stand ich mehrere Nächte, war wandern und fotografieren in dieser unglaublichen Landschaft – wenn nicht gerade vom Meer Sprühflaschen-nasser Nebel hereinzog. Eine unglaubliche Atmosphäre.


Um mein bretonisches Lebensgefühl zu vervollständigen, gab es dann in dem Örtchen Plogoff schließlich noch den eingangs erwähnten Krampouzhenn: Zuerst als herzhaften „Crepe complete“ mit Schinken, Käse und Pilzen anstelle des sonst üblichen Ei und weils so gut war, dann noch den Klassiker als Nachtisch, einen „Crepe chocolat“.

Ein paar der beigefügten Bilder stammen aus diesem Ort, von dem aus es nach Auffüllen meines Frischwassertanks schließlich Richtung Osten weiter ging, wo ich ein vielversprechendes Naturschutzgebiet entdeckt hatte.



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