Der Bouhedma Nationalpark, die letzte Savanne in Nordafrika
- Helmuth Lauscher
- 16. Mai 2024
- 2 Min. Lesezeit
Unglaublich, wie die Zeit vergeht: Jetzt sind schon wieder zwei Monate vorbei, seit ich mich auf den Weg nach Tunesien gemacht habe bzw. hier herumkurve.
Das fortschreitende Jahr macht sich allerdings auch in Sachen Wetter bemerkbar, vor allem in den südlichen Landesteilen, wo ich in der letzten Zeit noch war. Gerade in dieser Woche wurde vor allem das südliche Inland von besonders hohen Temperaturen heimgesucht: Lokale Wetterprognosen sprachen übereinstimmend von 40 bis 45 Grad – die mich spontan ein Stück weiter Richtung Norden und Richtung Meer trieben – was nicht wirklich Erleichterung brachte. Vorgestern Abend um 21:00 Uhr hatte MANgo immer noch eine Innentemperatur von ca. 33 Grad – da ist an Schlaf erst mal nicht zu denken. Selbst Bettdecke und Kopfkissen fühlten sich so an, als kämen sie aus dem Backofen.
Leider blieb mir auch die Abkühlung am folgenden Morgen versagt oder vielmehr verging sie mir kurzfristig: Nach dem Weg über den eigentlich schönen Sandstrand Richtung Wasser stand ich plötzlich vor mehreren angespülten Quallen. Nicht so putzige kleine Dinger wie Segelquallen, sondern richtige „ausgewachsene“ blaue Teile mit jeweils bestimmt 35 cm Durchmesser. Ich weiß nicht, ob es sich dabei um Portugiesische Galeeren handelte oder eine andere Art, war mir auch egal. Badetag spontan gestrichen..
Also ging es noch ein bisschen weiter nach Norden und dann ins Landesinnere. Zu einem Ziel, auf das ich mich schon lange gefreut hatte: Zum Bouhedma Nationalpark, der letzten Savannenlandschaft in Nordafrika und Heimat einer vielfältigen, zum Teil wieder angesiedelten und hier sorgsam geschützten Tierwelt. Ich bin hier jetzt tatsächlich schon zwei Tage in den zugelassenen Bereichen unterwegs und fotografiere Kleinvögel, Antilopen und Strauße, sogar einen afrikanischen Wolf habe ich vor die Linse bekommen, wenn auch weit entfernt. Und ich habe dabei einen für mich ganz neuen Effekt kennengelernt, der das Fotografieren auf weite Distanzen erschwert: Das durch die Hitze verursachte Flimmern in der Luft, bisweilen in Kombination mit Staub, sorgt immer wieder für unscharfe Bilder. Ist aber trotzdem ein Riesenerlebnis.

Als nächstes habe ich wieder eine Stadt an der Küste im Visier, aber nur am Rande wegen der Stadt selbst: Ich werde nach Sfax an der östlichen Mittelmeerküste weiterfahren, hauptsächlich wegen der Fähre, die vom dortigen Hafen aus zu den ca. 20 Kilometer vorgelagerten Kerkennah-Inseln fährt, einer kleinen, aber wohl äußerst idyllischen Inselgruppe. Ideal für ein Päuschen vom anstrengenden Reiseleben.
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