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Dänemarks Ostküste, Odense und Kopenhagen

  • Autorenbild: Helmuth Lauscher
    Helmuth Lauscher
  • 6. Aug. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Prolog: In diesem Beitrag wird die Marke „Pintrip“ erwähnt bzw. verlinkt. Sollte das nach irgendwelchen Regularien als Werbung gelten, sei dies wiederum der Hinweis darauf.


Nachdem ich es nun endlich mal wieder aus der Hängematte raus geschafft habe, nutze ich die Gunst der Stunde und erzähle den dritten Teil unserer Reise.


Nach unserem Aufbruch aus Hirtshals wollten wir uns unbedingt die kleine Landzunge „Grenen“, den nördlichsten Festlandzipfel Dänemarks oberhalb von Skagen anschauen, obwohl uns von Einheimischen dringend davon abgeraten wurde: In der aktuellen Kalenderwoche 29 werde Skagen regelmäßig zum Eldorado der Schönen, der mehr oder weniger Prominenten und/oder der besonders Wohlhabenden aus ganz Dänemark und es gebe quasi kein Durchkommen. Wir wollten aber trotzdem dort durch, um nach Grenen zu kommen und schlugen dem erwähnten Personenkreis einfach ein Schnippchen:

Wir durchquerten Skagen morgens um sieben Uhr und hatten dadurch nicht nur die Straße, sondern vor allem Grenen kurze Zeit später schließlich sogar fast für uns allein.


Dänemark, Grenen bei Skagen

Ein wirklich besonderer Ort in Form einer schmalen Sandbank, an der, wenn man landauswärts geht, die Wellen der Ostsee von der rechten Seite ankommen und die der Nordsee von der linken. Man kann ganz draußen also quasi mit jedem Fuß in einem anderen Meer stehen und mit etwas Glück einigen Robben begegnen, die sich dort sonnen.


Unsere Tour ging von dort aus anschließend nach und nach südwärts weiter, und zwar an der Ostküste Dänemarks, wo wir einen kurzen Abstecher zu einer im Sand versunkenen Kirche unternahmen, von der nur noch der obere Teil des Turms erhalten und sichtbar ist. Genau genommen ist die Kirche auch nicht versunken, sondern wurde Ende des 18. Jahrhunderts Opfer einer großen Wanderdüne. Der Turm blieb aber obenrum sichtbar und weil die Dänen praktische Leute sind, funktionierten sie ihn kurzerhand für viele Jahre zum Seezeichen um.

Auf dem weiteren Weg landeten wir schließlich nahe der Stadt Aalborg. Dort konnten wir auf dem Parkplatz eines Museums bzw. eines großen Wikinger-Gräberfelds, das aus der Zeit zwischen 400 und 1000 n.Chr. stammt, mit dem MAN stehen bleiben. Das Gräberfeld selbst ist ungeheuer beeindruckend: Zahllose ausgegrabene Steinmale ohne Schriftzeichen, die in unterschiedlicher Anordnung Grabstellen markieren, sogar Spuren der angrenzenden Siedlung sind erkennbar. Die Gräber offenbar bedeutenderer Vertreter/innen dieser Zeit erkennt man an der stilisiert schiffsförmigen Einrahmung mit Steinen, alle Gräber liegen aber – wie das wohl üblich war – an einem ausgedehnten Südhang, um den Verstorbenen eine besonders schöne Ruhestätte zu schaffen.


Nächste besonders erwähnenswerte Station unserer Reise war die Insel Fünen, wo wir für uns einen wundervollen Stellplatz bei einem „Pintrip“-Host fanden: Eine Lebensgemeinschaft von derzeit über 40 Erwachsenen in einer alten ehemaligen Baumschule, die die vorhandenen Gebäude liebevoll instand setzten, neues bauen und die alte Anlage mit teilweise exotischen Bäumen und anderen Pflanzen gemeinsam hegen und pflegen. Wir nutzten unseren Aufenthalt dort unter anderem, um per Zug einen Abstecher ins nahe Odense zu unternehmen. Diese sehenswerte Stadt ist an allen Ecken und Enden geprägt von ihrem Sohn H.C. Andersen, dem bekannten Märchenautor. Ihm wurde mitten in der Stadt auch ein unlängst eröffnetes, modernes und multimedial angelegtes Museum gewidmet, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten, schließlich steht dort das Originalbett der Prinzessin auf der Erbse...

Dänemark, Odense, H.C. Andersen Museum

Von Fünen aus ging unser Weg weiter über die erste der beiden imposanten Ostseebrücken, die Storebaelt-Brücke mit einer Gesamtlänge von ca. 18KM. Sie führt über den „Großen Belt“ und verbindet Fünen in Richtung Osten mit Seeland, der Insel mit Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Schließlich dann auch in Kopenhagen angekommen, suchten wir uns wieder einen „Pintrip“-Stellplatz in der Nähe des Südhafens, am „Diesel-House“ gelegen. Dieser Name ist Programm: Hier wurde ein Haus rund um den ehemals größten stationären Dieselmotor der Welt (Länge ca. 24m, Höhe über 12m) aus dem Jahr 1933 gebaut, der einst der Stromerzeugung diente und in der Lage war, mit seiner gewaltigen Leistung einige tausend Haushalte mit Strom zu versorgen.

Wir verbrachten dort eine ruhige Nacht nach einem Spaziergang durch das trendige Südhafen-Viertel, zogen aber am Folgetag um auf den recht zentral gelegenen City-Camp Wohnmobilstellplatz, von dem aus wir unsere Wunschziele in der Stadt zu Fuß erreichen konnten: Als erstes besuchten wir die autonome Freistadt Christiania, ein Areal mit geduldetem Sonderstatus und eigener Verwaltung innerhalb Kopenhagens. Gegründet von Aussteigern oder Menschen, die „anders“ leben wollten, in den frühen 1970er Jahren auf einem ehemaligen Militärareal, entwickelte sich Christiania im Laufe der Zeit und bis heute zum Mekka für all jene, die aus der späten Hippie-Ära kommend ihre ganz eigene bunte Stadt der Träume suchten und teilweise auch fanden.


Kopenhagen, Christiania

Von Christiania aus erkundeten wir schließlich die Innenstadt Kopenhagens, vorbei an den vielen Prachtbauten, vorbei an einer Kirche mit außen am Kirchturm angebrachter begehbarer Wendeltreppe in schwindelnder Höhe, weiter durch enge Gassen und entlang an Grachten bis zum Tivoli, dem schillernden Vergnügungspark, dessen 80m hohes Kettenkarussell weithin den Weg weist.

Nicht zu vergessen das Copenhagen Jazz Festival, das während unseres Aufenthalts dort stattfand.

Die Hauptstadt Dänemarks war schließlich auch unsere letzte Station in diesem schönen Land. Verlässt man Kopenhagen so wie wir in Richtung Osten, gelangt man direkt auf die Öresundbrücke, die Ost-Dänemark mit Malmö und damit mit Schweden auf der anderen Seite verbindet.



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