Nach einem Winter und Frühjahr in Deutschland ging es im Juli diesen Jahres endlich los:
Über Luxemburg nach Belgien, quer durch bis zum Ärmelkanal, Richtung Westen nach Frankreich und an der gesamten französischen Atlantikküste südwärts bis nach Nordspanien. Dort dann durch die Pyrenäen und Andorra rüber zur französischen Mittelmeerküste bis in die Camargue und von da aus wieder nordwärts, mitten durch Frankreich, bis ich schließlich Anfang Oktober ziemlich genau Richtung Osten wieder Kurs auf Deutschland nahm.
Es war eine Reise der Kontraste, eine Wunscherfüllungsreise, auf der ich ganz viele kleine und größere Reise- und Fotografie- Träumchen verwirklichen konnte.
Bis Calais hatte ich mir offen gehalten, ob ich (verfügbare Fähren vorausgesetzt) nach England übersetze und eine Schottland-Irland-Wales- Rundreise mache.
Ich habe mich aus dem Bauch heraus für die gefahrene Route/ gegen England entschieden und das keine Sekunde bereut.
So viele Eindrücke, die ich nicht missen möchte, von den unzähligen Fotomotiven (die ihr zum Teil ja schon gesehen habt) ganz zu schweigen. Natürlich hat es den einen oder anderen Ort gegeben, auf den ich im Nachhinein getrost hätte verzichten können, aber der Anteil ist verschwindend gering. An die allermeisten Plätze würde ich jederzeit wieder fahren. Und nach England komme ich ja immer noch.
Ich konnte die gesamte Tour mautfrei bestreiten, mit drei Ausnahmen: Ein Mal, um auf der Autobahn möglichst unkompliziert um Bilbao herum zu fahren. Ein weiteres Mal, um durch den mautpflichtigen Tunnel auf den Envalira-Pass in Andorra zu kommen und zuguterletzt noch, als ich feststellte, dass in und um Montpellier in Südfrankreich mit Ausnahme der Autobahn neuerdings eine Crit-Air-Plakette (Feinstaubkategorie) wie in Paris erforderlich ist, die ich noch nicht habe.
Auf einem Campingplatz war ich gar nie: Ich habe unterwegs – vor allem etwas abseits der Küste -viele kostenlose Stellplätze oder freie Plätze irgendwo gefunden und bin damit immer gut klargekommen. Nur an bestimmten Orten musste ich, weil ich einfach genau dort hin wollte - für einen Stellplatz bezahlen, so zum Beispiel oben auf dem Envalira, wo ich schlappe 28 Euro für 18 Stunden los wurde. Entsorgen, Frischwasser tanken oder Wäsche waschen war unterwegs nie ein Problem.
Mein MAN hat mich – wieder einmal – höchstens gelegentlich leicht brummelnd oder klappernd an alle ausgesuchten Ziele gebracht, bergauf und bergab. Ohne Panne, ohne einen Milliliter Öl- oder Wasserverbrauch. Nur einmal habe ich mich festgefahren – aber da konnte der MAN nix dafür. Weil er sich so wacker geschlagen hat, gab es auf dem Envalira-Pass (der höchste auch im Winter befahrbare Pass Europas) dann auch eine feierliche „Gipfeltaufe“ im ganz kleinen Kreis und ohne Taufzeugen: Mein MAN heißt jetzt „MANgo“, das hat er nach zwei Jahren verdient 😄.
Während ich das hier so schreibe, sitze ich längst wieder im süddeutschen Herbst bei offener Tür am Tisch und habe den Kopf voller Erinnerungen und Bilder.
Aber auch voller neuer Ideen nach dem Motto: Nicht-Reisezeit ist Reise-Planungszeit.
In diesem Sinne 🤗
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