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AutorenbildHelmuth Lauscher

Trollskogen, der Zauberwald auf Öland in Schweden

Diese Geschichte ist eigentlich schon fast eineinhalb Jahre her und trotzdem bis heute ungeschrieben geblieben. Warum? Aus zwei Gründen: Zum einen hatte ich damals (und bis heute) hart daran zu knabbern, dass durch einen Datenträger-Defekt über 1000 Kamera-Fotos der betreffenden Reise durch Dänemark und Schweden praktisch unrettbar verloren gegangen waren, darunter auch einige dieser Tour. Hinzu kamen dann noch Dinge im höchstpersönlichen Bereich und schon waren die verbliebenen Fotos und Notizen in irgendeinem Ordner auf der Festplatte verschüttet. Ich habe sie jetzt ausgebuddelt und wie so oft sind Bilder für mich ein Trigger für die Story dahinter. Deshalb erzähle ich die heute.

Der Trollskogen ist ein Naturschutzgebiet an der nördlichen Spitze von Öland und der Name bedeutet auf Deutsch tatsächlich Zauberwald.


Im Trollskogen Naturschutzgebiet auf Öland

Wälder sind ja von jeher besonders Phantasie- besetzt und schon in unseren bekannten alten Märchen Hort von Räubern und allerlei weiteren mehr oder weniger mystischen und/oder gruseligen Gestalten. Zum Glück hat der Wald zumindest bei uns einen völligen Imagewechsel vollzogen und bietet sich heute mehr als Ort der Erholung und Gesundung an, Waldbaden ist Trend.

Im Trollskogen fühlte ich mich allerdings spontan in alte Märchenzeiten zurück versetzt: Immer wieder begleiteten eigentümlich ächzende und jammernde Geräusche die Wanderung, wenn der ständig präsente Wind gegeneinander kippende Bäume akustisch zum Leben erweckte. Besonders knorrige Kiefern und Eichen sind es, die gegen diesen Wind und das oft raue Wetter ankämpfen und sich in immer neuen und skurrileren Drehungen in die Höhe und/oder zur Seite winden. Es fällt leicht, sich verwunschene Geschöpfe darin vorzustellen, einige scheinen sich dem Besucher fast entgegenzustrecken und man rechnet unweigerlich mit dem Auftauchen von Fabelwesen oder damit, dass diese verschlungenen Baumgebilde sich plötzlich bewegen, bevor im nächsten Moment ein Stein aus hohlen Augen nach oben schaut...


Totenkopf-Stein im Trollskogen

Drei verschiedene Wege führen vom großen Parkplatz bzw. dem örtlichen Naturum-Infozentrum aus in den Wald:

- Der Knysselnackestigen, der mit 1km Länge zwar kurz, aber komplett barrierefrei ist.

- Der Murgrönestigen mit 2,7 km, durchaus befahrbar mit Kinderwagen und/oder Rollstühlen.

- Der Trollskogsstigen mit bis zu 5 km, teilweise über Stock und Stein und je nach Umweg oder Anzahl von Abstechern.

Nimmt man wie ich diese längere Wanderroute, führt der Weg unter anderem auch zur 900 Jahre alten Eiche „Trolleken“, vorbei an diversen Stein- und Hügelgräbern und/oder ans Meer zu den noch erhaltenen, gestrandeten Wrackresten des 1926 gesunkenen Schoners „Swik“. Auf der gegenüber liegenden nördlichen Seite der schmalen Landspitze sieht man in einiger Entfernung übers Wasser den Leuchtturm „Langer Erik“, der für Schiffe das nördliche Ende von Öland markiert.

Mein persönliches Fazit: Ein Ort, den ihr euch unbedingt ansehen und nach Möglichkeit erwandern solltet, wenn ihr in der Gegend seid und euch für besondere Naturerlebnisse begeistern könnt.




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